Rückschau: Solarstrom: Wie Milliarden-Kosten verschleiert wurden
Di, 17.11.09
Mit Solaranlagenlassen sich derzeit traumhafte Renditen erzielen. Das wissen längst auch Investoren aus aller Welt.In Nordendorf bei Augsburg zum Beispiel entsteht derzeit auf einer Fläche von 17 Hektar eine großeSolaranlage. Der Investor kommt aus Indien - und die Module auch. Realisiert wird das Projekt voneiner deutsch-chinesischen Firma.
Auch der Bau von Solaranlagen auf den Dächern boomt. KeinWunder: Jeder Hauseigentümer, der in das Solarstromgeschäft einsteigt, erhält derzeit proKilowatt-Stunde produzierten Strom 43 Cent - und das 20 Jahre lang garantiert. Die Folge: In diesemJahr werden voraussichtlich Anlagen mit einer Leistung von rund 2500 Megawatt in Deutschlandmontiert. Das ist rund die Hälfte des weltweiten Marktes.
Die Zeche dafür zahlen die Verbraucher.Denn die Mehrkosten für die Sonnenergie werden einfach auf den Strompreis aufgeschlagen. Expertenwarnen: Allein die bis 2013 installierten Module werden die Stromkunden mit 77 bis 80 MilliardenEuro belasten. So die Prognosen des Verbraucherzentrale Bundesverbands, der Fachzeitschrift Photonund des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung.
Drohende Kostenlawine
DerVerbraucherzentrale Bundesverband hat deshalb die Politik bereits im vergangenen Jahr, als über diekünftige Förderung der Solarenergie entschieden wurde, vor einer drohenden Kostenlawine gewarnt.Vergeblich. Dabei würden niedrigere Fördersätze nicht nur den Verbrauchern nutzen, sondern auchden weltweiten Ausbau der Technik vorantreiben. Darauf weist Holger Krawinkel vomVerbraucherzentrale Bundesverband hin: "Hohe Einspeisevergütungen verhindern natürlichinternationalen Wettbewerb. Das heißt, Solarenergie bleibt unnötig teuer und ist deswegen fürEntwicklungsländer nicht finanzierbar."
Bericht: Sebastian Hanisch/Josef Streule
Stand: MitteNovember 2009
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