Er gilt als der Ökoarchitekt Deutschlands, Rolf Disch. Er empfängt uns in seinem Büro im„Sonnenschiff" in Freiburg. Gegen den leichtfertigen Umgang mit Öl, Gas, Kohle und Uran versuchtder Freiburger Architekt seit langem, die unbegrenzt verfügbare Energie der Sonneaufzubieten.
Sein Engagement begann er in den siebziger Jahren gegen das geplante KernkraftwerkWyhl am Kaiserstuhl, das am Ende nie gebaut wurde. Für Disch ein Schlüsselerlebnis. Mit derKonstruktion von Solarautos hatte er einst begonnen, ehe er sich entschied, Sonnenhäuser undSolarsiedlungen zu bauen. Inzwischen hat der "Solararchitekt", so das Freiburger Stereotyp fürDisch, auch dem SC Freiburg eine Solaranlage aufs Dach gesetzt - die Fußballer duschen seither mitvon der Sonne erwärmtem Wasser. In Freiburg stehen inzwischen Solarsiedlungen undPhotovoltaikhäuser, die seine Handschrift tragen. Jetzt baut er "Plusenergiehäuser"."Plusenergiehäuser", so erklärt uns Rolf Disch, sind Häuser, die mehr Energie erzeugen als seineBewohner verbrauchen.
Knapp 50 solcher Plusenergiehäuser hat Disch am Fuße des Schlierbergs inFreiburg bereits gebaut. „Am Anfang hat uns das niemand zugetraut. Jeder sagte: das kauft dochkeiner." Doch heute sind alle verkauft. Durch eine optimale Wärmedämmung braucht das Haus selbstan kalten Wintertagen oft keine Heizung und kann durch Solartechnik mehr Energie abgeben als esverbraucht.
Auch sein eigenes Sonnenhaus, das Heliotrop, hat Disch sich gebaut. Das sich drehendeSolarhaus ist ein rotierender, aus Holz kunstvoll zusammengeleimter, mehrfach durchbrochenerZylinderturm von außen, im Innern verbindet eine hölzerne Röhre die Räume. An dem Zylinderhängt das ganze Bauwerk aus Aluminium und Glas. Heute gibt das Heliotrop fünfmal soviel Strom ansöffentliche Netz ab, wie in ihm verbraucht wird. Es war das erste Plusenergiehaus in Deutschlandund ist heute eines der meistbesuchten Solarprojekte in Freiburg.
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